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Nahrungsmittelplanet

Nachhaltige Ernährung für alle

 

Zusammenfassung

Diese entwicklungspolitische Installation des Projekts Museo Mundial ist erstellt worden, um das Bewusstsein für die Ziele nachhaltiger Entwicklung (Sustainable Development Goals – SDGs) zu schärfen. Insbesondere die Ziele „Beseitigung von Hunger“ und „Verantwortungsvoller Konsum“ werden genauer betrachtet. Die Installation ist als beweglicher Aufbau in der Cafeteria des Stadtmuesums von Loures umgesetzt worden.  

Durch eine Reihe von Fotos und einer Weltkarte ist es möglich, soll eine visuelle Botschaft über die Nahrungsmittelversorgung auf der Welt geschaffen werden. In einer sehr einfachen aber effektiven Art und Weise können die BesucherInnen Fotos auf der Weltkarte befestigen und somit ihr geographisches Wissen testen. Gleichzeitig lernen sie etwas über den Nahrungsmittelkonsum in verschiedenen Ländern.

Im Detail

  • „Wie ernähren sich Familien aus der ganzen Welt?“ Die Antwort auf diese Frage hat der Fotograf Peter Menzel verbildlicht. Er reiste durch die Welt und nahm die verschiedenen Ernährungsgewohnheiten der Familien sowie auch die Verfügbarkeit von Lebensmitteln in den bestimmten Regionen auf. Durch die Nutzung seiner Fotos ist es möglich, Themen, die sich auf Hunger oder Ernährungssouveränität beziehen, zu diskutieren. Außerdem wird das Thema verantwortungsbewusster Konsum angeschnitten.
  • Auf der einen Seite des mobilen Whiteboards ist eine Weltkarte abgebildet, auf der die Nummern 1-33 verteilt sind. Auf der Tafel sind außerdem weiße Behälter befestigt, in denen magnetische Kopien der Fotos von Peter Menzel aus dem Buch „Hungry Planet“ zu finden sind. Auf diesen 33 Fotos werden nur der Ort und der Name des Landes genannt.
  • Die Aufgabe für die BesucherInnen ist es nun, die Fotos den jeweiligen Nummern auf der Landkarte zuzuordnen. Diese eigentlich geographische Herausforderung lässt den Besucher/die Besucherin schnell über die Ernährungsweisen in den unterschiedlichen Ländern der Welt nachdenken, da sie auf den Fotos dargestellt werden.
  • Die richtigen Antworten sind auf der Rückseite der Tafel sichtbar, wo der Besucher/die Besucherin außerdem noch die „11 Mythen und Wirklichkeiten“ über Hunger und Ernährungssouveränität nachlesen kann. Zusätzlich gibt es Flyer zum Mitnehmen und einen Bereich in dem BesucherInnen auf Post-It-Zetteln notieren können, wie sie, bezogen auf das lösbarste Problem dieser Welt, nämlich Hunger, aktiv werden können.
  • Die Installation wurde so umgesetzt, dass man sie als Einzelperson oder in der Gruppe nutzen kann. Es liegt ganz in den Händen des Besuchers/der Besucherin, die Fotos auf der Landkarte anzubringen und genau zu beobachten, welche Unterschiede es in den weltweiten Ernährungsweisen gibt.
Museo Mundial_PT_Food_1

Auf einer Seite der mobilen Installation ist eine Weltkarte abgebildet

Museo Mundial_PT_Food_2

Die Aufgabe der BesucherInnen ist es, die Fotos den jeweiligen Nummern auf der Landkarte zuzuordnen

Museo Mundial_PT_Food_3

Alle Fotos wurden auf der Weltkarte platziert

    Budget

    Zweiseitiges magnetisches Whiteboard auf Rädern mit Aluminiumrahmen

    190 €

    Design

    600 €

    Vinyldruck

    300 €

    Fotodruck

    100 €

    Magnete

    50 €

    Broschüren Design und Druck

    700 €

    Gesamtsumme

    1.940 €

    Schritt-für-Schritt-Anleitung

    1. Schritt:

    Was möchten wir erreichen und warum?

    Die Vielfalt von globalen Themen, die durch die Ziele nachhaltiger Entwicklung (SDGs) thematisiert werden können, führt im Vorfeld zu einer genauen Analyse, was man in den Fokus nehmen will und wie man dies tun möchte. Diese Analyse sollte außerdem die Art des Museums, das Profil der BesucherInnen und mögliche Aktivitäten, die dort umgesetzt werden können, in Betracht ziehen. Um verschiedene Meinung einzuholen, ist es nützlich, diese Fragen mit dem Museumsteam zu besprechen. Die eingeholten Meinungen helfen später außerdem beim konkreten Design der Installation.

    2. Schritt:

    Standort

    Sobald Sie das Thema identifizieren konnten, ist es wichtig darüber nachzudenken, wo die Installation platziert werden soll. Bitte überlegen Sie sich einen Standort, wo die Verbindung zum Thema offensichtlich ist, damit die Installation effektiv wirken kann. Weiterhin ist es wichtig, darüber nachzudenken, wie groß die Installation sein sollte, damit sich die BesucherInnen noch frei bewegen können. Die Installation sollte keine physische Barriere darstellen.

    Kleiner Hinweis: Bei einer Installation zum Thema Ernährung sollten Sie die Cafeteria Restaurant des Museums nicht missachten; immerhin ist es ein oft besuchter Ort.

    3. Schritt:

    Beginnen Sie mit der Arbeit

    Nach der Entscheidung für ein Thema und für einen Standort folgen nun die Überlegungen zur konkreten Umsetzung. Vergleichen Sie Preise und Anbieter und stellen Sie sicher, dass sie alle Nutzungsrechte für die verwendeten Bilder haben und diese offiziell verwenden dürfen. Zu diesem Zeitpunkt ist es wichtig, einen Anbieter zu finden, der das geforderte Design aber auch die benötigten Druckarten anbieten kann.

    4. Schritt:

    Zeitplan

    Nachdem sich das erweiterte Team zusammengefunden hat (inklusive der Dienstleister), sollten Sie einen realistischen Zeitplan für die Umsetzung der Installation erstellen, der alle Zeitfenster der beteiligten Personen involviert. Behalten Sie im Blick, dass ein internationaler Feiertag als Eröffnungstag genutzt werden kann wie z.B. der internationalen Tag der Armutsbekämpfung, Welternährungstag, etc.

    5. Schritt:

    Die Bestandteile

    Stellen Sie sicher, dass Sie mit einigen möglichen Anbietern über das Produkt gesprochen haben, das Sie sich vorgestellt haben. Wir haben uns für ein metallisches Whiteboard entschieden, auf dem die Landkarte aber auch die Fotos mit Magneten angebracht werden können. Bitte beachten Sie, dass die Installation nicht mit Informationen überfrachtet ist. Es ist ratsam, eine Broschüre beizulegen mit der sich der Besucher/die Besucherin weiter über das Thema informieren kann: Zusammenhänge, Zahlen und Fakten, weitere Informationen, Handlungsaufruf, Verknüpfung zwischen dem Museum und den Zielen für nachhaltige Entwicklung sowie weitere Fotos können Inhalt der Broschüre sein.

    6. Schritt:

    Alles, was wir sagen und tun wollen

    Was es zu sagen gibt

    Die Botschaft sollte klar, kurz und korrekt sein. Bilder sind meistens aussagekräftiger als Worte, achten Sie daher auf das Visuelle, um die unterschiedlichen Meinungen des Besuchers/der Besucherin zu wecken. In diesem Beispiel wussten wir bereits durch die Arbeit von Peter Menzel, welchen Zugang wir mit den Fotos benutzen würden.

    → Hinweis: Sie müssen nach der Erlaubnis zur Nutzung der Bilder fragen.

    Recherche

    Um korrekte Daten zu haben, muss online auf den verschiedenen Webseiten von Institutionen, die für deren Expertise zum Thema bekannt sind, wissenschaftlich recherchiert werden. Außerdem sollten die am neusten erschienen Berichte von bestimmten Organisationen, wie der Food and Agriculture Organization  (FAO) oder des World Food Programmes gelesen werden. 

    → Hinweis: Die Daten sollen so aktuell und korrekt wie möglich sein, da die Richtigkeit dieser Informationen ausschlaggebend für die Installation ist.

    Verschriftlichung

    Direkt nach dem Sammeln der Daten soll die Botschaft der Installation verfasst, sowie die Inhalte der Broschüre geschrieben werden. Es sollen eindeutige Informationen sein, die sprachlich an das Publikum angepasst sind.

    7. Schritt:

    Die Produkte

    Die Broschüre

    Das zusätzliche Material ist wichtig, um die Reflektion des Themas. Bei dieser Installation war die Botschaft, unterstützt von Nachweisen und Zahlen, eindeutig. In der Broschüre empfehlen wir Internetseiten, für die wir uns entschieden haben, weil diese den Besucher/die Besucherin auffordern, aktiv zu werden. Die Aktivierung der BürgerInnen für soziale Gerechtigkeit ist ein gemeinsames Ziel und sollte als solches durch die Installation unterstützt werden. Wir haben uns für die Empfehlung einer internationalen, einer nationalen und einer lokalen Internetseite entschieden. Damit ist die glokale (global und lokal) Dimension abgedeckt. Die Broschüre sollte eine starke visuelle Verknüpfung zum angesprochenen Thema haben.

    Beschilderung

    Es ist essentiell, dass die Installation gut ausgeschildert ist, damit die Besucher/innen darauf aufmerksam gemacht werden, dass es etwas Neues, Innovatives im Raum gibt. Die Schilder wurden hergestellt und an der Wand befestigt.

    Wegplan

    Jedes Museum hat eine Karte am Eingang, um die Räumlichkeiten mit den jeweiligen Ausstellungen aufzuzeigen. Daher haben wir uns dazu entschlossen eine Museo-Mundial-Willkommens-Karte zu gestalten, um die Standorte der Installationen hervorzuheben.

    → Hinweis: Am besten warten Sie aus Umwelt- und Zeitgründen mit dem Druck der Materialien bis die Installationen tatsächlich aufgestellt sind. Es ist vor allem wichtig, dass durch den ganzen Prozess hindurch die MuseumsmitarbeiterInnen mit allen Inhalten auf den Materialien einverstanden sind. Entscheidend ist außerdem die Abstimmung der grafischen Elementen: Farbe, Schrift und Sprache der Botschaft sollten miteinander übereinstimmen.

    8. Schritt:

    Umsetzung

    Nachdem alle Materialien gedruckt sind und die Installation fertiggestellt wurde, muss ein geeignetes Datum für die offizielle Eröffnung gefunden werden. Vergessen Sie nicht die Eröffnung mit Fotos zu dokumentieren und achten Sie dabei auf die Harmonie zwischen der Installation und den Räumlichkeiten.

    In unserem Fall ist die Installation in der Cafeteria des Museums angebracht. Die Installation ist mobil und kann von zwei Seiten betrachtet werden (120 x 150 cm).

    Wir entschieden uns für die Cafeteria des Museums, weil es ein Ort ist, der von vielen Personen besucht wird, die nicht unbedingt die Ausstellungsräume besuchen. So ist es möglich die Effekte der Bewusstseinsbildung zu erweitern.

    Hinweis: Um den Raum nutzen zu können, müssen Sie die Erlaubnis des jeweiligen Managements einholen.

    9. Schritt:

    Eröffnung der Installation

    Bitte treffen Sie sich mit ihren Partnern, um die Einladungen zu koordinieren und um sicherzugehen, dass Sie alle gewünschten Personen zur Eröffnung der Installation einladen. Die Eröffnung sollte fotografisch dokumentiert werden und wenn möglich sollten kurze Interviews geführt werden.

    Unsere Erfahrungen

    Pro & Contra

    Pro

    • Die Bilder erlauben eine unmittelbare Visualisierung des Themas.
    • Interaktion: Das Anbringen der Fotos auf einer Weltkarte fordert das geographische Wissen des Besuchers/der Besucherin heraus.
    • Die Vielseitigkeit der Themen kann durch das Bildungsangebot des Museums aufgezeigt werden.
    • Die Möglichkeit, dass die Installation von Einzelnen oder von einer Gruppe genutzt werden kann.
    • Mobilität: Die Installation ist auf Rollen, weshalb man sie leicht verschieben und an anderen Standorten nutzen kann.

    Contra

    • Die Magnete müssen häufig gewartet und auf ihre Stärke überprüft werden.
    • Die Handlungsaufforderung geht etwas unter.

    Besucherreaktionen

    • Als positiver Aspekte wurden der Aufbau, die Relevanz, die Klarheit, die Interaktion und die Vielseitigkeit der Installation benannt.
    • Es wurde im Allgemeinen bemerkt, dass man durch die Installation etwas über die verschiedenen Länder und deren Machtstrukturen lernen kann.
    • Als negativer Aspekt wurde angemerkt, dass die Installation mit Informationen überladen sei und die Fotos ein zu kleines Format hätten.

    Internetlinks + andere Quellen

    United Nations: Sustainable Development Goals (englisch)

    www.un.org/sustainabledevelopment/sustainable-development-goals/

    Food and Agriculture Organization of the United Nations: Website der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (englisch)

    www.fao.org/home/en/

    World Food Programme: Ernährung – das richtige Essen in jeder Lebenslage

    www.wfp.org/ernaehrung

    GEO: "So isst der Mensch" - Familien in aller Welt zeigen, was sie ernährt

    www.geo.de/GEO/info/newsletter/abo/so-isst-der-mensch-familien-in-aller-welt-zeigen-was-sie-ernaehrt-56363.html

    Peter Menzel: Übersicht zum Buch Hungry Planet (englisch)

    www.menzelphoto.com/books/hp.php

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