Schritt-für-Schritt-Anleitung
1. Schritt:
Worauf möchten wir uns fokussieren und warum?
Es ist unbestreitbar, dass die Förderung der Geschlechtergerechtigkeit erforderlich ist, um Armut auszurotten und eine nachhaltige Entwicklung zu erzielen.
Zu allererst sollte man sich dazu besinnen, dass Geschlechtergleichheit ein Menschenrecht ist: Frauen haben das Recht mit Würde zu leben und gleichzeitig die Bedingungen genießen zu können, die es ihnen ermöglichen, in sozialer und wirtschaftlicher Sicherheit zu leben. Frauen zu stärken bedeutet gleichzeitig, einen Beitrag für die Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Familie, der Gemeinschaft und des ganzen Landes zu leisten. Über Geschlechtergleichheit zu reden bedeutet ebenso über Menschenrechte und eine nachhaltige Entwicklung für jeden von uns zu sprechen.
2. Schritt:
Der Standort
Nachdem das zu bearbeitende Millenniumsentwicklungsziel und die konkrete Themen (Gleichheit am Arbeitsplatz und im Beruf) von uns festgelegt wurden und wir entschieden hatten, mit welcher Art von Installation gearbeitet werden sollte (optisch, pädagogisch, interaktiv, usw.), mussten wir uns für einen Standort entscheiden. Wir haben uns nach einem Ort umgeschaut, der es möglich macht, eine natürliche Verbindung zwischen der Thematik der neuen Installation und der bestehenden Ausstellung herzustellen. Dieser Standort beeinflusst dann wiederum die konkrete Umsetzung der Installation sowie die begleitenden Materialen.
3. Schritt:
An die Arbeit
Wir mussten nun dafür sorgen, dass Dienstleister kontaktiert wurden, da deren Einschätzungen und Preisvorstellungen notwendig waren, um unsere Ziele umzusetzen. Wir möchten darauf hinweisen, dass viele Museen bereits einige Auftragnehmer kennen, mit denen die Arbeiten umgesetzt werden und die zugleich wichtige Vermittler sein könnten.
Bei dieser Entscheidung mussten wir unsere Vorstellungen genau definieren: Was, wie und bis wann wir es wollen. Allerding mussten wir gegenüber Verbesserungsvorschlägen aufgeschlossen sein, welche ab und zu durch einen Dialog mit den Stakeholdern in den Prozess der Realisierung eingebracht werden.
4. Schritt
Die Produkte
Eine neue Installation kann auch immer eine Reihe von Begleitmaterialien umfassen, welche die generelle Aufmerksamkeit und/oder die Aufmerksamkeit für das spezifische Themas erhöhen können. Welche Art von Produkten kann man entwickeln, um die kreativen, pädagogischen und informativen Dimensionen der Installation zu erhöhen? Wie kann man die Besucher involvieren damit sie im Nachhinein nachhaltiges Handeln übernehmen und entsprechend agieren? Mit all diesen Punkte muss man sich nun ein zweites Mal auseinandersetzten. Diese Analyse ermöglicht es, Einzelheiten zu berücksichtigen, die letztendlich ausschlaggebend sein können.
5. Schritt:
Die Botschaft
Eine klare und einfache Aussage kann dafür sorgen, dass die Besucher das präsentierte Thema reflektieren. Dementsprechend gibt es einige Anforderungen, die man berücksichtigen muss:
Recherche
Man sollte sicherstellen, dass die vorhandenen Informationen der Installation auf aktuellen und korrekten Angaben vertraulicher Quellen basieren. Falls die Angaben komplex, unübersichtlich oder widersprüchlich sind, beeinflusst das die gesamte Aussage.
Formulierung
Es sollte eine Sprache ausgewählt werden, welche der Allgemeinheit anspricht, und dabei die drucktechnischen Aspekte (Art, Größe, Schriftfarbe etc.) berücksichtigt, um so das Lesen zu vereinfachen. Die Aussage darf nicht voreingenommen sein und sollte Argumente aufzeigen, die auf Fakten basieren und die der Besucher nachvollziehen kann.
6. Schritt:
Die Begleitmaterialien
Über was reden wir und warum? Für was stehen wir und welche Lösungen fordern wir? Dies sind einige der Dimensionen, die die Betrachtung des Themas für das Globale Lernen beeinflussen. Für diese Installation haben wir versucht, das Thema Gleichberechtigung zwischen Frau und Mann einzuführen, welche seit über 50 Jahren eine Herausforderung darstellt. Anhand eines Zeitstrahls wird veranschaulicht, dass Gleichberechtigung integraler Bestandteil der Menschenrechte und auf internationaler und nationaler Ebene verankert ist, aber in zu vielen Ländern ignoriert wird.
Die Broschüre sollte eine visuelle Verbindung zu dem Thema haben und zu einer Diskussion führen. Falls möglich, ist es ratsam, einen Kernsatz zu integrieren, der in die Thematik einführt und gleichzeitig zusammenfasst, was gemeint ist.
Um das dritte Millenniumentwicklungsziel näherzubringen, haben wir die Kernaussage „Für jede Frau, für jeden von uns“ ausgewählt. Dieser Satz soll die besondere Bedeutung zusammenfassen, die Frauen haben, um eine global gerechte Welt zu errichten.
Ankündigungstafel
Die Ankündigungstafel soll die Aufmerksamkeit auf die Installation und die gesamte Thematik lenken. Ein Bild mit einer kurzen Beschriftung kann hinzugefügt werden.
Aufsteller
Der Aufsteller hat eine zwei Funktionen: Zum einen dient er als Auslage für die Broschüren, zum anderen ist er ein Erkennungsmerkmal innerhalb des Museums.
7. Schritt:
Umsetzung der Installation
Die Installation wurde erstellt, um über Gleichberechtigung der Geschlechter aufzuklären; sie macht es möglich, auf innovative Weise Vorurteile zu beheben, die mit den traditionellen Berufen des männlichen Geschlechts verknüpft sind. Anhand der neun Würfel von 50cm x 50cm x 50cm, auf denen sechs verschiedene Personen in ihrer typischen Berufskleidung abgebildet werden und einer Seite mit allgemeinen Informationen zum Lesen, werden Besucher mit einigen beruflichen Mythen der modernen Gesellschaft konfrontiert. Die Idee der Installation ist dabei, dass die Besucher die Würfel kombinieren, und somit die Berufe mit den Geschlechtern vermischen und letztendlich einen Blick für die Stereotypen bekommen, indem sie die jeweiligen Berufe erkennen.
Die ausgewählten Berufe für die Frauen sind die folgenden: Professionelle Formel 1 Fahrerin; Feuerwehrfrau und Technikerin. Für die Männer ist es ein Gärtner, ein Tänzer und eine Reinigungskraft.
Die Installation befindet sich in einem Bereich des Museums, in dem die häusliche Umgebung der Familien aus dem 19. Jahrhundert und Mitte des 20. Jahrhunderts dargestellt werden. Damals waren genaue Regeln für die Ausübung von Berufen und die Gestaltung der Freizeit festgelegt. Einen Beruf anzunehmen und auszuüben hing sowohl vom familiären Status, als auch vom Geschlecht ab und wurde durch Regeln und soziale Gewohnheiten eingeschränkt. Durch die Verbindung zu diesen Objekten wollten wir die großen Fortschritte aufzeigen, die bereits hinsichtlich der Gleichberechtigung der Geschlechter erzielt wurden. Gleichzeitig versuchten wir, die Aufmerksamkeit der Besucher darauf zu lenken, dass es dennoch noch immer Einiges zu tun gibt.
8. Schritt:
Eröffnung der Installation
Abhängig von der Größe und den Ressourcen des Museums, kann die Eröffnung der Installation von einem Rahmenprogramm begleitet werden: Diskussionen, Filme, Familienaktivitäten, etc.
Um das Thema Geschlechtergleichheit näher zu bringen, könnte es eine interessante Möglichkeit sein, das Personal des Museums und seine Funktionen zu präsentieren. So kann etwa ein Diagramm erstellt werden, welches die Anzahl der Männer und Frauen mit ihrem beruflichen Status darstellt.