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Das Badezimmer damals und heute

Eine kurze Geschichte der Toilette

 

Zusammenfassung

Das Burgmuseum des Budapester Geschichtsmuseums befindet sich in den Räumlichkeiten des früheren Königsschlosses, das auf den Ruinen des mittelalterlichen Palasts erbaut wurde. Im sogenannten „Königskeller“ finden sich noch Überbleibsel der mittelalterlichen Latrine, die vor kurzem saniert und zugänglich gemacht wurde.

Dank der Sanierung und der neuen Installation ist es nun möglich, diesen Raum zu betreten und neben einigen mittelalterlichen Ausstellungsstücken kann man mithilfe eines Touchscreens einen Überblick über die Geschichte des Badezimmers und die Verbreitung von Toiletten mit Wasserspülung gewinnen. Das ist weltweit von Bedeutung, da die Verbreitung zahlreicher Krankheiten durch die ordnungsgemäße Trennung von Abwasser und Trinkwasser gestoppt werden kann.

Im Detail

  • Die BesucherInnen gelangen über den nachempfundenen mittelalterlichen Garten zum Eingang des Museums. Der sogenannte „Königskeller“ ist einer der am tiefsten gelegenen Punkte des Museums. Der große Raum, der durch ein Tonnengewölbe geschützt ist, diente im Barock als Keller. Er wurde anstelle des östlichen geschlossenen Innenhofs des mittelalterlichen Palasts gebaut.
  • Im Königsschloss standen dem Herrscher und seinem Gefolge mehrere Latrinen zur Verfügung. Dieser Raum befand sich über einer Klärgrube. Von den Toiletten in den oberen Stockwerken führte eine in Stein gehauene Rutsche zu dieser Grube – der kleine Raum unter den Treppen wurde für dessen Reinigung benutzt.
  • Nachdem sie den Königskeller besichtigt haben, können die BesucherInnen die Geschichte der Toilette auf einem Touchscreen nachvollziehen, der im früheren Putzraum der Toilette des mittelalterlichen Palasts angebracht ist. Der kurze Überblick der Geschichte des Badezimmers und der Verbreitung von Toilettenspülungen via Touchscreen führt bis ins Heute. Immer noch ist dieses Thema von maßgeblicher Wichtigkeit, da die Verbreitung vieler Krankheiten durch die ordentliche Trennung von Abwasser und Trinkwasser gestoppt werden kann.
  • Die BesucherInnen können auch einen Überblick zum Thema Hygiene im Mittelalter bekommen und neben anderen Ausstellungsstücken auch ein Originalfragment eines mittelalterlichen Toilettensitzes für zwei Personen im Ausstellungsraum sehen.
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Ein Überblick der Installation zum Thema Hygiene

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In der Ausstellung findet sich auch Originalfragment eines mittelalterlichen Toilettensitzes für zwei Personen

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BesucherInnen können die Geschichte der Toilette auf einem Touchscreen nachvollziehen

    Budget

    Materialkosten

    750 €

    Programmierung

    600 €

    Design

    350 €

    Gesamtsumme

    1700 €

    Schritt-für-Schritt-Anleitung

    1. Schritt:

    Wahl des Themas

    Der Plan sah vor, dass die BesucherInnen auf jedem Stockwerk des Museums zumindest auf eine der fünf Installationen stoßen (das Museum hat insgesamt vier Stockwerke).

    Der neue Eingang zum Museum im sogenannten „Königskeller“ führt die BesucherInnen durch den nachempfundenen Mittelaltergarten in das Museum. Mit dem beliebten Thema ehemaliger Wasch- und Toilettenräume (welches auch aus aktueller Sicht wichtig ist, da die BesucherInnen bald nach Betreten des Museums nach einer Toilette suchen) versuchten wir das Interesse direkt beim Betreten des Museums zu wecken.

    Die Rekonstruktion des mittelalterlichen Waschraums ist ein hervorragender Ort, um über die Gewohnheiten der BewohnerInnen des ehemaligen Königspalastes nachzudenken.

    2. Schritt:

    Überprüfung technischer Voraussetzungen

    Der mittelalterliche Teil des Palastes wurde in den 1960er Jahren wiederaufgebaut und seit dieser letzten Restaurierung gab es keine bedeutenden Erneuerungen, sodass wir alle Voraussetzungen für die Benutzung moderner Elektronik, die für den Einsatz der Touchscreens der Installation notwendig ist, sicherstellen mussten

    3. Schritt:

    Einschätzung der Kosten

    Die Ausrüstung entsprach unseren Preisvorstellungen, aber das Programmieren bedurfte mehr Planung und Einarbeitung für eine detaillierte Abschätzung der Kosten.

    4. Schritt:

    Produktion des Inhaltes

    Um den Inhalt festzulegen, konsultierten wir die Kuratoren und Kuratorinnen der Ausstellung. Die Neugestaltung dieses Teils des Museums war ein glücklicher Zufall. Wir bezogen die Ausstellungsstücke dieses Museumsteils mit in unsere Überlegungen ein und zogen zudem Experten für die Geschichte der Hygiene hinzu.

    5. Schritt:

    Letzte Anpassungen

    Der Inhalt der Installation musste überprüft werden, unter anderem in Bezug auf das Verhalten der BesucherInnen. Unser Wunsch war es, ihre Aufmerksamkeit bis zur Darstellung der heutigen Situation zu behalten, daher mussten wir auch die Dauer der Interaktion mit dem Touchscreen bedenken.

    6. Schritt:

    Umsetzung

    Das Design der Installation passt zu den vom Museum verwendeten Schaukästen und Touchscreens. Die Umsetzung erfolgte parallel zur Neugestaltung des Raums.

    Unsere Erfahrungen

    Pro & Contra

    Pro

    • Das Thema “Geschichte der Toilette” passt hervorragend zum Thema der Dauerausstellung.
    • BesucherInnen setzen sich gerne mit der Geschichte des Badezimmers auseinander.

    Contra

    • Die Touchscreen Anlage ist wie jedes IT-Produkt empfindlich in Bezug auf das Benutzerverhalten der BesucherInnen. Die andauernde Überprüfung des Equipments ist daher wichtig, um den dauerhaften Betrieb sicherzustellen.
    • Es gibt keinen “Zurück”-Knopf am Ende der Präsentation, sodass die BesucherInnen den Einstieg etwas kompliziert finden.

    Lernerfahrungen

    • Es ist wichtig, auf dem Bildschirm einen Knopf zu installieren, der es ermöglicht, zurückzublättern.

    Besucherreaktionen

    • BesucherInnen mögen die Geschichte in Bildern und kurzen Texten; sie würden es jedoch begrüßen, wenn man in der Ausstellung direkt im Internet zu weiteren Informationen surfen kann.

    Internetlinks + andere Quellen

    UN Water: Informationen zum Welttoilettentag (englisch)

    www.unwater.org/worldtoiletday/home/en/

    Welthungerhilfe: Informationen zum Welttoilettentag

    www.welthungerhilfe.de/welttoilettentag.html

    World Toilet: Webseite der Nichtregierungsorganisation World Toilet (englisch)

    www.worldtoilet.org/

    World Health Organization: Fortschritte im Bereich Trinkwasser und Gesundheitspflege (englisch)

    www.who.int/water_sanitation_health/publications/2012/jmp_report/en/

    Welthungerhilfe: Wasser und Entwicklung

    www.welthungerhilfe.de/wasser.html

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