Schritt-für-Schritt-Anleitung
1. Schritt:
Themenfindung
Wählen Sie zusammen mit den PartnerInnen ein passendes Objekt oder Thema.
In diesem Fall geht es um Werthaltiges, um Ressourcen und Recycling, so war ein bronzezeitlicher Hortfund ein ganz natürlicher Anknüpfungspunkt: Welche Reste werden ArchäologInnen im Jahr 5000 wohl aus unserer heutigen Kultur finden? Und wie werden sie es interpretieren?
Andere mögliche Anknüpfungspunkte könnten historische Arbeitsbedingungen, Handelsobjekte, aber auch geologische oder mineralogische Themen sein. Ganz wichtig: Schaffen Sie eine möglichst einfache und eingängige Verbindung zu den vorhandenen Ausstellungsteilen. Die Verbindung kann im Gegenstand, im Material, in den Akteuren oder in der Art der Geschichte liegen, die ein Objekt „erzählt“.
Wählen Sie einen Aspekt des Themas. Wollen Sie einen Überblick über die Wertschöpfungskette geben? Oder sich lieber auf einen Aspekt der Geschichte konzentrieren? Weniger kann mehr sein.
Die Installation sollte einen interaktiven Teil haben. Welche Methode passt zum „Lernziel“? Was ist die Zielgruppe? Wie viel Platz ist vorhanden? Welche technischen Möglichkeiten bietet das Haus? In unserem Fall entschieden wir uns für ein Bandolo, um dem Thema „Elektro-Schrott“ nicht ein weiteres Stück zukünftigen „Elekro-Schrott“ hinzuzufügen.
2. Schritt:
Der Plan
Entwerfen Sie einige Skizzen zu Ihren Ideen und diskutieren Sie sie mit den Beteiligten. Überschlagen Sie schon einmal die Kosten und entwickeln Sie einen Zeitplan.
Erstellen Sie anschließend eine Skizze, auf die sich alle einigen können und präzisieren Sie Ihren Zeitplan.
Tipp: Beginnen Sie frühzeitig, Smartphones und Handys zu sammeln!
3. Schritt:
Dienstleistungen
Im Fall dieser Installation waren die zwei großen Posten Layout / Design und Druck. Da die Installation möglichst nahtlos in die Ausstellung eingepasst werden sollte, griffen wir auf bewährte Personen aus dem Umfeld des Museums bzw. der betreffenden Abteilung zurück.
4. Schritt:
Ausarbeitung des Inhalts
Lesen und Recherchieren stehen am Anfang und laufen parallel zur Planung der Installation. Der Inhalt inspiriert die Form. Entwickeln sie Tafeltext, Text der Aufsteller in der Vitrine und die Fragen zum Bandolo. Lassen Sie alles früh die Partnerorganisation gegenlesen, um mögliche Missverständnis schon früh auszuräumen.
5. Schritt:
Bilder, Grafiken und Objekte
Wählen Sie Bilder, Grafiken und Objekte, die den Inhalt der Wertschöpfungskette der Mobiltelefone illustrieren. Gute Bilder fanden wir bei flickr und bei Fairphone. Die InhaberInnen des Copyrights sind oft bereit, ein Bild für einen guten Zweck zur Verfügung zu stellen. Fairphone war überaus hilfsbereit. Dort finden Sie auch das „Urban Mining Manual“, mit dem Sie selbst einen Workshop durchführen können, in dem Sie Handys und Smartphones auseinander nehmen und genauer untersuchen (lassen) können.
Wichtige Mineralien rund um das „Mobiltelefon“ finden Sie im Rohstoffkoffer, den das Potsdam Institute of Advanced Sustainability Studies für das Naturhistorische Museum Wien zusammenstellte. Sie können ihn hier bestellen. Falls Sie eine Geologie-Abteilung oder ein geologisches Museum vor Ort haben, fragen Sie dort nach.
6. Schritt:
Testen
Befüllen Sie die Vitrine nicht übermäßig. Vergessen Sie nicht einen Testdruck der Tafel, um die Farben zu prüfen. Das gilt insbesondere dann, wenn Sie sich farblich an der vorhandenen Ausstellung orientieren.
7. Schritt:
Das Bandolo
Testen Sie vor allen Dingen das Bandolo. Da die Rückseite die Lösung zeigt, ist das Layout nicht so einfach. Am besten ist, Sie leihen sich ein Bandol(in)o von einem Grundschulkind in Ihrer Umgebung. Stellen Sie ein Exemplar in Originalgröße her, um zu prüfen, wie lang die Kordel sein muss. Ist das Spiel noch gut zu nutzen? Falls nicht, müssen Sie die Kordel und damit das Bandolo – und den Fragenkatalog – kürzen. So ging es uns leider.
8. Schritt:
Korrekturschleifen
Bitten Sie Ihre PartnerInnen Korrektur zu lesen. Falls Sie einen Lektor im Budget berücksichtigt haben, umso besser.
Besprechen Sie mit der Designerin, dem Designer, wie viele Korrekturschleifen inklusive sind.
9. Schritt:
Aufbau im Museum
Besprechen Sie, wie die Tafel befestigt werden kann. Wir wählten leichtes Vorex-Material, das mit starkem doppelseitigem Klebeband fixiert werden konnte. Vorteil: es kann wieder leicht entfernt werden, wenn erwünscht.
Auch das Bandolo wurde doppelseitig auf Vorex gedruckt. Das Material ist sehr viel leichter als Holz und auch für Kinder leicht nutzbar. Als Kordel dient einfach eine feste Baumwollkordel. Eventuell ist es nötig, sie passend zum Bandolo einzufärben. Vorsicht: das Färben kürzt die Kordel erheblich.
10. Schritt:
Museumspädagogik
Gibt es Objekte, die das Thema sinnlich „begreifbar“ machen? Zusätzliche Informationen vermitteln? Unser Vorschlag: Steine zum Anfassen. Was gewinne ich aus Bauxit? Wofür ist Silizium gut? Wie schwer ist eigentlich Eisenerz? Und wie erkenne ich es? Wie sieht eigentlich das berüchtigte Konfliktmineral Coltanerz aus? Dazu entwickelten wir ein kleines Quiz. Außerdem haben wir auseinandergenommene Smartphones: Woran kann man erkennen, was beim Smartphone-Kauf wichtig ist? Ist es leicht zu reparieren?